Mahnwache in Genf fordert Dialogprozess

In Genf halten kurdische Aktivist:innen seit über vier Jahren wöchentlich eine Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan ab. Gegenüber des UN-Hauptsitzes fordern sie von der Türkei ein Ende der Repression, direkte Gespräche und einen Dialogprozess.

„Wir sind bereit für Frieden“

Die Mahnwache für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan vor dem Hauptsitz der Vereinten Nationen (UN) in Genf findet diese Woche zum 232. Mal statt. Die kurdischen Aktivist:innen fordern den türkischen Staat zu direkten Gesprächen und einem Dialogprozess auf.

Die aktuelle Mahnwache wurde mit einer Gedenkminute eröffnet, in der die Anwesenden insbesondere die Gefallenen Bîşeng Brûsk (Rojda Bilen) und Leşker Cûdî (Metin Tetik) würdigten.


Naile Budak, Ko-Vorsitzende des Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrums (DKTM) gedachte anlässlich des 32. Jahrestags des Brandanschlags auf das Madımak-Hotel den bei dem Pogrom ermordeten Menschen und erinnerte auch an den Todestag des Mitbegründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Fuat (Ali Haydar Kaytan).

Eine demokratische Lösung als gemeinsames Interesse

Unter Bezugnahme auf Abdullah Öcalans historischen Aufruf vom 27. Februar wurde anschließend, in der von Veysel Kuşkanadı verlesenen Pressemitteilung des Aktionskomitees, der Wille der Kurd:innen und anderer Völker des Nahen Ostens zu dauerhaftem Frieden und einer demokratischen Lösung hervorgestellt. Die türkische AKP-Regierung ignoriere nach Meinung des Komitees weiterhin Aufrufe zum Dialog. Dementsprechend fordert die Gruppe ein Ende der repressiven Politik in der kurdischen Frage sowie die Aufnahme direkter Gespräche und eines Dialogprozesses.

Zudem betonte Kuşkanadı, dass alle politischen Gefangenen und insbesondere die Kranken freigelassen werden müssten, die strenge Isolation Abdullah Öcalans beendet und seine Freiheit gesichert werden müsse. Er rief die türkische Bevölkerung dazu auf, ihre Stimme für den Frieden zu erheben und das demokratische Zusammenleben zu verteidigen, statt schweigend dem Verlauf der Ereignisse zuzuschauen. „Das kurdische Volk ist bereit für den Frieden. Eine demokratische Lösung liegt in unserem gemeinsamen Interesse“, fügte er hinzu.

Die Mahnwache in Genf

Wöchentlich findet seit dem 25. Januar 2021 vor dem Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf eine Mahnwache der Demokratischen Kurdischen Gemeinschaft in der Schweiz statt. Jeden Mittwoch protestieren dort Aktivist:innen, um die Freilassung des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan zu fordern. Die Aktion findet im Rahmen der „Zeit für Freiheit“-Kampagne (ku. Dem dema azadiyê ye) der kurdischen Bewegung statt und richtet sich gegen die Isolation des PKK-Begründers auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali, die türkischen Angriffe auf Kurdistan, die in den kurdischen Gebieten verübten Massaker und das Schweigen der UN.

 

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