„Wir wollen, dass Kelly in Hamburg zu sehen ist“

In Hamburg findet am Sonntag eine Gedenkveranstaltung für die in Kurdistan gefallene Internationalistin Kelly Freygang (Tîjda Zagros) statt. Im Vorfeld wird zu einer Demonstration am Hauptbahnhof aufgerufen.

Ort und Zeit von Gedenkmarsch für Kelly Freygang geändert

Der am 29. April diesen Jahres bei einem türkischen Drohnenangriff in Südkurdistan gefallenen Internationalistin Kelly Freygang (Nom de Guerre Tîjda Zagros) wird am Sonntag um 14 Uhr mit einer Veranstaltung in Hamburg-Neugraben (Im Neugrabener Dorf 40, 21147 Hamburg) gedacht. Wie die Veranstalter:innen mitteilen, haben sich Ort und Zeit des im Vorfeld der Veranstaltung geplanten Gedenkmarsches aufgrund von unerwarteten Umständen geändert. Demnach wird die Demonstration am 29. Juli um 12 Uhr auf dem Hachmannplatz am Hamburger Hauptbahnhof starten.

„Wir wollen, dass Kelly in der Stadt zu sehen ist“, erklärte eine der Organisator:innen gegenüber ANF. „Kelly war Hamburgerin und hat hier gelebt, bevor sie sich der kurdischen Freiheitsbewegung angeschlossen hat. Die Bundesregierung behauptet, nichts über ,den Fall Kelly Freygang' zu wissen. Wir wissen, dass das gelogen ist. Kelly war kein ,Fall', sie war unsere Freundin und Genossin, und sie ist eine Gefallene der kurdischen Befreiungsbewegung. Als Angehörige und Weggefährt:innen wollen wir unseren Schmerz und unsere Wut miteinander teilen und werden gemeinsam mit einem Trauermarsch und einer Gedenkveranstaltung an sie erinnern.

Kelly Freygang (24. August 1993 – 29. April 2025)

Kelly Freygang wurde 1993 in Hamburg geboren. Während ihres Jurastudiums lernte sie die kurdische Befreiungsbewegung kennen und beschäftigte sich mit dem Krieg im Nahen Osten und insbesondere in Kurdistan. Die führende Rolle von Frauen in der kurdischen Guerilla und der entschlossene Kampf gegen den IS beeindruckten sie, vor allem der Widerstand von Kobanê gab ihr Kraft, erklärte sie in einem Video.

Sie sah in der kurdischen Bewegung eine Alternative zum patriarchalen und kapitalistischen System und schloss sich 2017 dem Freiheitskampf in Kurdistan an. Sie wurde Mitglied der Verbände freier Frauen (YJA Star) und war ab 2021 Teil der Sondereinheit Hêzên Taybet, die ideologischen Tiefgang und explizite Opferbereitschaft voraussetzt. Ihr letzter Einsatzort war das Widerstandsgebiet Girê Bahar an der Westfront der Zap-Region.

 

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